Hausaufgaben

Lernen ist wie Wachsen – und das kann jeder nur für sich selbst!

Aufgabe der Lehrer und Eltern ist es, diesen Prozess zu verfolgen, zu begleiten und zu unterstützen.

Hausaufgaben dienen dazu, den Lernstoff einzuüben, angebahnte Kompetenzen zu vertiefen und die Schüler zu eigener Auseinandersetzung damit anzuregen. Den Eltern bieten Hausaufgaben die Gelegenheit, sich einen Einblick zu verschaffen, was und wie ihr Kind lernt und wo es Unterstützung benötigt.

Zeitlicher Umfang

Schüler mit durchschnittlichem Leistungsvermögen sollen täglich bis zu 60 Minuten Hausaufgaben machen, dabei wird konzentriertes Arbeiten vorausgesetzt und die Kinder sollen möglichst selbstständig arbeiten.

Zwischen den Kindern gibt es große Unterschiede, was Lernstand, Arbeitstempo, Leistungsfähigkeit und Sprachkenntnisse angeht. Das berücksichtigen wir auch bei den Hausaufgaben, denn uns ist es sehr wichtig, die Lernfreude der Kinder zu erhalten. Sie bekommen deshalb teilweise unterschiedliche Hausaufgaben, z.B. auch in den Lernplänen, oder es gibt individuelle Absprachen zwischen Lehrkraft und Schülern bzw. deren Eltern.

Mein Kind braucht länger

Braucht ein Kind trotz konzentrierten Arbeitens erheblich länger, kann abgebrochen werden. Wir bitten die Eltern in diesem Fall, die Lehrkraft durch einen Vermerk im Heft darauf hinzuweisen. Ist dies regelmäßig der Fall, vereinbaren Lehrkraft und Eltern einen Gesprächstermin. Im Gespräch suchen sie gemeinsam mit dem Kind nach den Gründen und nach einer angemessenen Lösung.

Flexibilität und Eigenverantwortung

In der Regel haben die Kinder eine Wochenhausaufgabe (Jgst. 3/4) bzw. zumindest in einem Lernbereich eine Lernplan-Hausaufgabe (Jgst. 1/2). Dadurch wird es möglich, an einem Tag, z.B. wegen eines dringenden Arzttermines, mal weniger zu machen und das dann am nächsten Tag durch Mehrarbeit auszugleichen. Die Kinder lernen so, eigenverantwortlich mit ihren Aufgaben umzugehen. Anfangs brauchen sie dabei noch die Unterstützung der Eltern. Andererseits bietet diese Regelung Eltern und Kindern eine gewisse Flexibilität, durch die sich Hausaufgaben leichter in den Familienalltag einfügen lassen.

Eigenständige Arbeit stellt einen höheren Anspruch an die Kinder, was Selbstständigkeit und Arbeitsorganisation betrifft. Wir lassen die Kinder damit aber nicht allein – außer bei den Hausaufgaben arbeiten sie täglich auch in der Schule an Lernplänen oder in anderen offenen Arbeitsformen. Selbstständiges Arbeiten lernt man nur durch selbstständiges Arbeiten. Und dass bei Grundschülern nicht alles einfach nur “funktioniert”, sondern dass sie die Dinge lernen müssen – davon gehen wir natürlich aus und dafür bieten wir den Kindern Hilfestellung.

Hausaufgabenheft

Von Anfang an notieren wir Hausaufgaben im Hausaufgabenheft. Wir benutzen dafür Abkürzungen, um den Schreibaufwand der Kinder gerade zu Beginn der Schulzeit überschaubar zu halten. Die Erklärung der Abkürzungen finden Schüler und Eltern auf der Umschlagrückseite des Hausaufgabenheftes. Die Lehrkräfte gewährleisten, dass die Hausaufgabe rechtzeitig aufgeschrieben und genau erklärt wird.

Helfen

Natürlich dürfen und sollen Eltern ihrem Kind bei den Hausaufgaben helfen – allerdings darf die Hilfe nicht so weit gehen, dass Sie ihm das Lernen abnehmen. Bieten Sie Ihrem Kind nur so viel Unterstützung an, wie nötig ist, damit es selbstständig weiterarbeiten kann! Nehmen Sie ihm nichts ab, was es selber tun kann oder was es selber lernen soll! Nur dann hat es die Chance, etwas zu lernen und das Gelernte als eigenen Lernerfolg zu erleben. Zu viel Hilfe macht Kinder unselbstständig und vermittelt ihnen die Erfahrung, es alleine nicht zu können. Ermutigen Sie Ihr Kind, geben Sie ihm Tipps und lassen Sie es dann selber weitermachen!

Überprüfung

Selbstverständlich sollen Eltern Hausaufgaben überprüfen – wer kontrolliert, zeigt Interesse! Wenn dabei nicht nur Fehler, sondern auch Fortschritte registriert werden, ist Kontrolle auch eine Form der Wertschätzung. Bitte überprüfen Sie die Hausaufgaben in jedem Fall auf Vollständigkeit!

Umgang mit Fehlern

Sollten Sie Fehler entdecken, besprechen Sie sie mit Ihrem Kind und lassen Sie es die Aufgabe dann selber berichtigen – oder lassen Sie die Fehler stehen. Auf keinen Fall sollten Eltern Fehler in den Hausaufgaben selber ausradieren und in Ordnung bringen. So bekommt Ihr Kind keine Rückmeldung dazu und keine Erklärung. Für das Weiterlernen sind Fehler wichtig, weil sie zeigen, wo Ihr Kind noch Hilfe braucht.

In der Schule überprüfen wir regelmäßig, ob die Hausaufgaben erledigt wurden. Aufgaben werden im Klassenverband besprochen oder von der Lehrkraft korrigiert. In jedem Fall erhält das Kind eine Rückmeldung, ob es die Aufgaben richtig gelöst hat. In der Jahrgangsstufe 3/4 kontrollieren die Kinder ihre Hausaufgaben auch in der morgendlichen Freiarbeit und haben dann gleich die Möglichkeit, bei der Lehrkraft nachzufragen.

Fehler besprechen und erklären wir in der Klasse oder wir führen mit dem Kind ein kurzes individuelles Lerngespräch. Unvollständig oder falsch erledigte Aufgaben legen wir den Kindern zum Nachtragen bzw. zur Berichtigung an den Platz – das sind die sogenannten “Fähnchenaufgaben”. Sie sollen die Berichtigungen gleich in der Früh erledigen und haben dann auch die Möglichkeit, nochmal bei der Lehrkraft nachzufragen.

Hausaufgaben werden nicht benotet. Die zuverlässige Erledigung und die Sorgfalt fließen aber in die Bewertung der Arbeitshaltung ein.

ein tägliches Ärgernis?

Hausaufgaben dürfen kein tägliches Ärgernis sein. Wenn Sie merken, dass sich die Arbeitshaltung Ihres Kindes verändert und die Hausaufgaben zum Problem werden, sprechen Sie bitte frühzeitig die Klassenlehrkraft Ihres Kindes an! Wir suchen gemeinsam mit Ihnen nach den Gründen und nach passenden Unterstützungsmöglichkeiten für Ihr Kind.